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On Tour: Orte Gemeinschaftlicher Kunstproduktion
Workshop von Dr. Birte Kleine-Benne im Rahmen der Interflugs-Sommerakademie 2009
Vorbesprechung: 27.7.2009, 18h
Ortstermine: 28. und 29.7.2009, jeweils ab 10h
Nachbesprechung: 30.7.2009, 12h
27.7.2009.2009
Einführung in das Thema, Vorstellungsrunde, Organisatorisches
1. Paradigmen-/Matrixwechsel?
"Wir müssen unsere Matrix neu definieren und zu diesem Zweck neu erkunden." (Dirk Baecker)
2. Statt Covering Re-Covering?
3. Autor als seismographische Größe zur Diskursverfasstheit von Kulturen?
"Man kann sich eine Kultur vorstellen, in der Diskurse verbreitet und rezipiert wuerden, ohne dass die Funktion Autor jemals erschiene." Foucault 1969.
4. Kollektive Intelligenz als Antwort auf die aktuellen Herausforderungen?
Maurizio Lazzarato, Europäische Kulturtradition und neue Formen der Produktion und Zirkulation des Wissens, 1999
>>
Dirk Baecker 2007: Studien zur nächsten Gesellschaft, Frankfurt/Main.
Marshall McLuhan: Die Gutenberg-Galaxis, 1968 (eng. 1962).
Marshall McLuhan: Magische Kanäle, 1968 (eng. 1964).
Peter von Becker, In der Dämmerung des Gutenberg-Zeitalters, 31.5.2009, tagesspiegel
>>
Armin Medosch: Paid in Full: Copyright, piracy and the real currency of cultural production, 2008
>> und als .pdf
>>
Michael Hardt, Antonio Negri 2004: Multitude. Krieg und Demokratie im Empire, Frankfurt/Main (engl. 2004).
Michael Hardt, Antonio Negri 2003: Empire. Die neue Weltordnung, Frankfurt/Main (engl. 2000).
Martha Woodmansee, Der Autor-Effekt. Zur Wiederherstellung von Kollektivität, 1992.
Michel Foucault, Was ist ein Autor?, 1969.
Thomas W. Malone, MIT Centre for Collective Intelligence, 2006
>>
"The working definition of collective intelligence that we're using is that collective intelligence is groups of individuals doing things collectively that seem intelligent.
Now, if you think about it that way, collective intelligence has existed for a very long time. Families, companies, and countries are all groups of individual people doing things that at least sometimes seem intelligent. Beehives and ant colonies are examples of groups of insects doing things like finding food sources that seem intelligent. And we could even view a single human brain as a collection of individual neurons or parts of the brain that collectively act intelligently.
But in the last few years we've seen some very interesting examples of new kinds of collective intelligence:
- Google...
- Wikipidia...
Now, I think these examples are just the beginning. With new information technologies - especially the Internet - it is now possible to harness the intelligence of huge numbers of people, connected in very different ways and on a much larger scale than has ever been possible before. In order to take advantage of these possibilities, however, we need to understand what the possibilities are in a much deeper way than we do so far.
So, I think the time has come make collective intelligence a topic of serious academic study. And that is our goal in the Center for Collective Intelligence.
The key question we're using to organize our work is: How can people and computers be connected so that collectively they act more intelligently than any individual, group, or computer has ever done before?"

The exploding Internet 2008
>>
Peter Kruse
>> (Weiteres hier
>> ) im Gespräch mit DNAdigital zu Collective Intelligence, 15.1.2009
Einige Ergebnisse des vorbereitenden Seminars Working Together: Kollektive KunStproduktion
Mind Map zum Thema Selbstorganisierte Gruppen

Martyna Starosta und Markues, 2009,
cc by-nc-sa.
Ein Versuch erster Leitfragen:
Wurden die Grundannahmen, Werte, Normen, Denkhaltungen etc. reflektiert und in entsprechende Strukturen transformiert?
Wie offen, partizipativ, kollektiv, transparent findet nach dem Prozess der Gestaltung der Prozess der Entwicklung und Veraendung statt?
Welche Verabredungen wurden getroffen und wie transpartent, nachvollziehbar und verbindlich sind sie als Orientierung im Handeln?
Sind die Kooperationsstrukturen stabil und zuverlaessig, so dass Vertrauen innerhalb wie auch von ausserhalb entstehen kann?
Wie sind die Konfliktpotenziale aufgefangen?
Werden unerwarteten Ereignissen reflektiert?
Werden die Ergebnisse von Diskussionen rueckgekoppelt?
Welche (ritualisierten) Foren gibt es fuer die Begegnung der Einzelnen zur Reflexion der Zusammenarbeit, zum Wissens- und Erfahrungsaustausch, zur Vertrauensbildung, zur Konfliktbearbeitung?
RECAPTURE the DEBATE! Folgeprojekte in Selbstorganisation
"Rather than denouncing authorship as a concept of the past as some copyleft radicals do [...] cultural producers need to redevelop their various bonds with the social humus of their various arts. This means also to recapture the debate and bring it back to our home ground." Armin Medosch, 2008
>>
"Ich glaube, dass, während sich unsere Gesellschaft ändert, in eben dem Moment, in dem sie dabei ist, sich zu ändern, die Autorfunktion verschwinden wird, und zwar in solch einer Weise, dass Fiktion und ihre polysemen Texte wiederum auch in einem anderen Modus funktionieren werden, aber immer noch innerhalb eines Systems von Einschränkungen - eines, das nicht länger der Autor ist, sondern eines, das noch festgelegt werden muss oder vielleicht erfahren."
Michel Foucault, Was ist ein Autor?, 1969
- Update/Upgrade? Jantegesetz
- Upgrade Gruppe --> Netzwerk
- Handbuch fuer das Arbeiten in Netzwerken
- Free Jazz: Figuren des kollektiven Arbeitens erproben
- Producer/Consumer-Debatte: Wie arbeite ich, ohne mich auszubeuten?
- Blog/Wiki als Werkzeug fuer den Mechanismus Oeffnen/Schliessen
28.7.2009.2009
On Tour
Rütli-Campus, Rütlistr. 1-3, 12045 Berlin
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Rimini Protokoll >>, Sebastian Brünger
11h, Hebbel am Ufer, Stresemannstr. 29, 10963 Berlin
Signifikante Punkte by markues:
- Kerngruppe von drei Personen, die gemeinsam mit dem Label nach aussen genannt werden; alle anderen Personen sind bemueht gleichwertig an den Projekten beteiligt und werden in Sekundaerkontexten genannt: "Daniel, Stefan, Helgard und in gewissem Maße wir"
- Prinzip: Kern und Satelliten/ Trabanten
- unterschiedliche Teilnahmedauer der einzelnen Mitglieder_innen, kein festes Team, aber alle kennen sich und die jeweiligen Spezialisierungen
- Zugang: "alle die im Google Kalender stehen"
- es ist die persoenliche Entscheidung bei Rimini Protokoll mizuarbeiten, Entscheidungen laufen im Konsens ab, ein Arbeitskampf ist nicht moeglich
- Enthusiasmus durch Selbststaendigkeit der Mitglieder_innen
- "es gibt einen schrecklichen und ewigen Willen des Austauschs und der Zusammenarbeit"
- keine festen Prozedere fuer bsp. Reflexion/ Metaideen
- keine Aufteilung von Arbeit und Freizeit: alle Termine stehen in einem Google-Klander
- informelle Regeln, keine Gespraechsregeln, keine strikten Gespraechsthemen, Dinge fließen in einander ueber
- drei Gruender_innen legten Arbeitskultur fest
- Balanceakt: Stabilitaet der Gruppe vs. Offenheit nach aussen
- Reden als zentrale Kommunikationsform
- hoher Grad der Transparenz macht die Mitarbeit attraktiv und spannend
Signifikante Punkte by fh:
- kollektive Produktion erhoeht Arbeitsdynamik / Produktionsmasse
- ein Label fuer Aussenwirkung
- Erfolge der Gruppe: Zielorientiertheit, neue soziale Gruppe pro Projekt/Heterogenitaet, langfristige, offene, flexible Planung
- gleichberechtigter Diskurs
- transparenter Informationsfluss als Mittel zu erhoehter Eigenverantwortlichkeit
- parallele Soloprojekte sind wichtig: "frisch bleiben!"
- technische Hilfsmittel fuer interne Organisation (Kalender, Onlineplattform, Emailing)
- "Wenn alle eine Idee fuer zuendend halten, dann unbedingt daran festhalten!"
- "Wenn einer seine Idee vehement gegen das Veto der anderen verteidigt, dann wird ihm das gestattet!"
Signifikante Punkte by bkb:
- Marke RP bildet sich ueber die Inhalte, nicht ueber die Koepfe. Begriff ermoeglicht und begrenzt gleichzeitig
- Wechselspiel zwischen Stabilitaet und Offenheit
- Gespraechskultur
- Netzeinsatz fuer: E-Mails, Webseite, Basecamp (Wiki), Filesharing, Skype, Googlekalender, Doodle
- Arbeitskultur: Spass, Hingabe, Haltung, NImbus der freien Szene, der Beweglichkeit garantiert
- Transparenzen ziehen Eigenverantwortlichkeiten und damit Teilhabe am Gemeinschaftsprozess nach sich
- Euphorie als Motor
- Verringerung von Frustration durch Prioritaetenliste: Regiefuenfer (unumstoesslich) und Darling (verhandelbar)
- Zielvorgaben wichtig
- Zukunftspotential kollektiver Autorschaft im Zusammenspiel mit den Moeglichkeiten der Neuen Technologien
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Bewegung NURR >> / Künstlerinitiative S-FOR >> , Boris Abel
14h, Galerie ABEL Neue Kunst, Sophienstr. 18, 10178 Berlin
Signifikante Punkte by aw:
- gemeinsamer Arbeitsprozess sowie kollektive Autorenschaft, im Sinne des Signierens zusammen fuer die Arbeit einzustehen.
- Galerievertrag: 50/50, wobei der Anteil der Kuenstler untereinander gleich aufgeteilt wird
- Wer sich fuer ein Kollektiv entscheidet, ist an einer laengerfristigen Perspektive interessiert.
- Grundlage von Kollektiven ist es, eine gewisse gemeinsame Biografie zu leben. Entscheidend auch die Frage des gemeinsamen Anliegens: Ob aus einer Notlage heraus Kraefte gebuendelt werden, um auf dem Markt zu bestehen oder ob aehnliche Interessen, Arbeitsweisen oder Freundschaft eine Rolle bei der Gruendung spielen.
- gemeinsame Autorenschaft ist in Galerien und auf Messen selten vertreten
- Sammler unterliegen Herdentrieb, Moden, Hypes, sie sind eher konservativ. Es gibt wenige, die sich etwas trauen. Dynamik des kollektiven Produktionsprozesses steht kontraer zum konservativen Markt,
- Fuer Kuratoren stellen Gruppen eine gewisse Macht dar.
- Vorzuege: die hohe Produktivitaet, das neue Ideen entwickelt werden, in neuen Formen, der diskursive Prozess innerhalb der Gruppe, die Staerke von Kollektiven, durch ihre unterschiedliche Persoenlichkeiten und Sensibilitaeten positive Energie einbringen, die lassen sich nicht so schnell umblasen, halten lange durch, in unterschiedlichen Medien
- es ist einfacher mit einem Kollektiv zu arbeiten, dessen Entscheidungen gemeinsam getragen werden, als mit einer Initiative, wo jeder fuer sich arbeitet
Signifikante Punkte by bkb:
- Abstufungen: Produzentengalerie, Initiative, Kollektiv
- Mechanismen fuer die Umsetzung kollektiver Arbeit: Verantwortlichkeiten klaeren, Koordination, regelmaessige Treffen, persoenliche Begegnung
- Interesse + Freundschaft bzw. gemeinsame Biografie --> Kooperation
- Konsensprinzip
- hohes Mass an Selbstdisziplinierung
- groesser gleich 3 = schwieriges Modell am konservativen Kunstmarkt, da Interesse an Eindeutigkeit (statt Vielfalt z.B. in den Medien), Wiedererkennbarkeit des Arbeitsprozesses, Entwicklungsklarheit, d.h. Dynamik von Kollektiven als Risiko statt als Chance
- organisatorische Schwierigkeiten (Treffpunkt, Gruppe als Macht)
- Vorzuege: Ueberraschungsmoment, neue Ideen, unterschiedliche Persoenlichkeiten, diskursive Prozesse, unterschiedliche Sensibilitaeten und Kompetenzne, mentale Staerke
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Clandestine Insurgent Rebel Clown Army >> , Gespraech mit 3 (+1) Clowns
17h, Bethanien, Mariannenplatz 2, 10997 Berlin
Signifikante Punkte by jj:
- alle Kosten werden selbst finanziert, so dass keinerlei Abhaengigkeit zu anderen besteht
- die Gruppe funktioniert komplett hierarchielos, so dass jeder zu gleichem Mass berechtigt ist, das Vorgehen zu steuern
- ihre Strategie ist es, nicht expansiv fuer ihre Bewegung zu werben und Mitglieder zu gewinnen, sondern eher sehr gezielt aufzutreten und somit Erfolg, Attraktivitaet und Pressewirkung zu erlangen.
- vor jedem Auftritt wird in der Gruppe ueberlegt, welches Ziel erreicht werden soll, und wer bei einem Event bespielt werden soll (Bespielen von Passanten/Begleiten einer Demo/Ablenkung der Polizei). Also ist die Planung in der Gruppe in dieser Hinsicht sehr zielorientiert.
- das subversiver Humor schnell Eventcharakter bekommt, ist den Clowns klar und wird in der Gruppe reflektiert. Diesbezueglich denken sie darueber nach, wie sie sich diesen Effekt zu Nutze machen koennen und wiederum damit arbeiten koennen. Das Gleiche gilt fuer polizeiliche Einstellung auf ihr Auftreten.
- die Clowns empfinden das zielgerichtete Teilnehmen an Kampagnen als sehr effektiv. Ausserdem sehen sie den Grund ihres Erfolges in der Bandbreite der Handlungsformen und des Auftretens.
Signifikante Punkte by bkb:
- keine Hierarchien
- kein Copyright, da politischer Aktionismus!
- unterschiedliche Erfahrungen, Interessen, Kapazitaeten, die beruecksichtigt werden
- Basic Training: Weitergabe der Handlungstools
- keine Unterhaltung, eher Aktion, Spiegelung von Absurditaeten, Ueberidentifikation
- viele Ziele (Spannungen rausnehmen, Autoritaeten in Frage stellen, Blockaden) sind situationsabhaengig moeglich, die mit einer Vielfalt von Aktionsformen erreicht werden koennen
- Kommandos werden von allen gegeben: CHAOS!
- keine technologische Unterstuetzung auf Demos, eher Spielzeugtelefone, Papphandys, keine Netzpraesenz
- SPIEL mit der Situation (mit Passanten, mit der Demo, mit der Polizei
- oberstes Prinzip: SPASS
- dreifache EFFEKTIVITAET: persoenliche + politische + kuenstlerisch Entwicklung (kollektiver Veraenderungsprozess wie z.B. Verlust von Respekt vor Autoritaeten)
29.7.2009.2009
On Tour
Rütli-Campus, Rütlistr. 1-3, 12045 Berlin
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NGBK >> , Wibke Behrens, Benita Piechaczek
11h, Oranienstr. 25, 10999 Berlin
Signifikante Punkte by cd:
- basisdemokratisches Arbeiten muss streng organisiert sein (monatliche Treffen, Hauptversammlung, Vereinssatzung)
- GANZ WICHTIG: uebergeordnetes Buero mit eigenem Budget, dass zwar auch von den Vereinsmitgliedern gewaehlt wird, aber fuer die Einhaltung der Regeln und fuer die Koordination der Vereinsmitglieder und der Projekte zustaendig ist, einen Ansprechpartner fuer alle Beteiligten innerhalb und ausserhalb des Vereins stellt, Arbeitsraum und Rechner fuer die AGs zur Verfuegung stellt, die Finanzen regelt, die Pressearbeit leistet. UND: Dieses Buero ist hierarchisch strukturiert.
- ALWAYS REMEMBER: "Ideelle Befriedigung statt materielle."
- Fuer die Mitbestimmung muss man viel Zeit mitbringen, hat aber dadurch eben mehr Einfluss auf die NGBK (oder allgemeiner: sein Umfeld)
- neue Technologien muessen nicht immer fuer kollektives Arbeiten genutzt werden (eine Empfehlung dafuer kann man aber geben...)
- direktes Demokratiemodell >> funktioniert auch ohne Freundschaften
- direktes Demokratiemodell kann sehr viele Menschen (erprobt mit bis zu 120 Leuten) in Entscheidungsprozesse einbinden
Signifikante Punkte by bkb:
- Keywords: Basisdemokratie + Heterogenitaet
- Arbeitsgruppen: mind. 5 Personen wegen der Mehrheitsentscheidung, fassen interne Beschluesse, verwaten Budgets, sind auskunftsverpflichtet mit Support durch die NGBK (Infrastruktur, Buchhaltung, PR, Sekretariat)
- ehrenamtliche Taetigkeit mit ideeller statt materieller Befriedigung
- Gruppenzusammenhaenge durch Themen, gemeinsame Forschung, Ziele
- Kollektivitaet als Ursache fuer Themenvielfalt, Aktualitaet, gesellschaftliche Relevanz,
- kollektive Urheberschaft liegt bei der AG, uebergeordnete Urheberschaft liegt bei der NGBK
- Inkompatibilitaeten zwischen hierarchischen Formen (Unternehmen) und nichthierarchischen (basisdemokratische) Formen (NGBK)
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WOOLOO.org >> , Judith Plodeck
14h, Cafe St. Oberholz, Rosenthaler Str. 72a, 10119 Berlin
Signifikante Punkte by tp:
- Derzeit ein sich nicht selbst tragendes Projekt, die Arbeit wird ueberwiegend ehrenamtlich geleistet, mit der Zielsetzung, dass Wooloo.org irgendwann Gewinne einfaehrt. (Idealismus als Investition)
- Gruender sind Entscheidungstraeger, kein kollektiver Betrieb; Die Zusammenarbeit fand urspruenglich in einem Projektraum statt, derzeit ueberwiegend uebers Netz und regelmaessige Treffen.
- Durch Open Calls, Ankuendigungen von Veranstaltungen werden Kuenstler zusammengebracht, wird das gemeinsame Durchfuehren von Projekten ermoeglicht.
- Open Calls werden von Mitgliedern selber gestartet oder von Wooloo.org, zB. fuer deren eigenes Organisiertes Festival New Life Copenhagen
- Unterstuetzung, Mitarbeit durch Externe an Wooloo.org wird teilweise bezahlt, zB. aus Geldern von Sponsoring
Signifikante Punkte by bkb:
- technischer (zeit- und raumuebergreifender) Rahmen fuer 14.000 User (Einzelkuenstler + Kollektive), Interesse der Festivals an Kollektiven
- Vorteile: Internationalitaet, erhoehte Chancen, Informationszugriff
- Nachteile: Fehlen von Energie, haptischer Dimension, Unproduktivitaet (zB von Skype)
- Physiognomie der Produktionen durch das Netz bestimmt
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Institut für angewandte Urbanistik >>
17h, Dresdenerstr. 26, 10999 Berlin
Signifikante Punkte by nils:
- Organisationsmodell: Architektur als Verhandlungsraum, Arbeit als Verhandlungsraum: "Alle entwerfen diskursiv an
einem Tisch"
- Gleichwertige Gruppen koennen im Vergleich zu hirarchisch aufgebauten Organisationen eine hoehere Effizienz und Vielschichtigkeit hervorbringen.
- Die Arbeit wird ueber eine inhaltliche Position, eine daraus folgende Herangehensweise vereinfacht. (eingespieltes Team in der Erarbeitung offener aneignungsfaehiger Architekturproduktion)
- Die Gruppenmitglieder werden austauschbar, es ist dann egal, wer zum Klienten faehrt.
- Intra- und interdisziplinaeres Areiten wird dann gut, wenn es einen inhaltlichen gemeinschaftlichen Konsens gibt.
- "Aus der Position heraus messten wir eigentlich politisch aktiv werden."
- Abgeschossene Gruppe eines alten Freundeskreises: Entscheidungen passieren eher Offline. "alle Entscheidungen werden unter
Einbeziehung aller an einem Tisch gefaellt", "Diskursiv werden die Staerken des anderen akzeptiert und ausgebaut." "Ich kann schon lange nicht mehr alleine entwerfen."
- klare Position wird ueber vernetztes Arbeiten durch wechselnde Kollaborationen geschaerft und geoeffnet. "Unterschiedlichkeit ist nach wie vor Prinzip des Inhalts zur Konsensentwicklung"
- keine interne Hirarchie, eine e-mail-adresse fuer alle, wer zuerst darueber spricht, kuemmert sich darum. Kueche am Morgen als Tauschboerse.
- Bezahlung Anteilmaeßig, bedarfsmaeßig
- Druck kann sehr gut ueber die Gruppe aufgenommen werden, Finanzen, Recht, ...
- Berlin macht dieses Experiment erst moeglich.
Signifikante Punkte by jc:
- alle Entscheidungen werden gemeinsam am Tisch gefaellt, Bueroraum = Arbeit
- "weil unsere Positionen mittlerweile so klar sind, koennen wir jetzt umso offener fuer neue Einfluesse sein"
- Wir arbeiten anders als Gruppen die kollektiv organisiert sind, unterschiedliche Verantwortliche sind flexibel unter einem Label vereint (z.B. Raumlabor), bei ifau geht es eher um Partizipation, Verhandlung
- allein die Organisationsform (Internet Netzwerke) reicht nicht aus, der Inhalt sollte ausschlaggebend sein
- viel Zeit, die mit Diskussionen, Probieren verbracht wird, fuehrt zu viel hoehere Praezision bei den Ergebnissen: "sehr genau eingemessen"
Signifikante Punkte by bkb:
- kein offener Verbund: starker Kern (Freunde) + weitere Leute (andere Architekten, Kuenstler, Designer, Soziologen...) --> hohe Unterschiedlichkeit
- vernetztes Arbeiten in Kollaboration, gemeinsames Entwerfen, gemeinsames Entscheiden unter Einbeziehung aller, Verbindung durch das Interesse an einem gemeinsamen Gegenstand
- Effizienz durch Heterogenitaet
- gemeinsame Autorenschaft
- Budgetverteilung nach Bedarf
- Organisationsform vom Ziel abhaengig, d.h. situative Auswahl der jeweiligen Organisationsform
- bestimmte Inhalte beduerfen raeumlicher Naehe
- Selbstreferentialitaet ist kein dauerhaftes Thema, Kommunikation je nach Bedarf
- gelebte Ethik, Kollektivitaet als politisches Zeichen, Lust auf Komplexitaet
- Aufgaben (Buchhaltung, Pizza kaufen, ...) wechseln
- (finanzieller, persoenlicher, ...) Druck kann in einer nichthierarchischen Gruppe gut aufgefangen werden
- Selbstreferentialitaet ist kein dauerhaftes Thema, Kommunikation je nach Bedarf
- interne Stabilitaet zieht einfachere Arbeitsweise nach sich
- hohe Selbstbeherrschung
- Gruppenarbeit ist extrem effizient, hohe Leistungsfaehigkeit
- Stararchitektenmodell als Auslaufmodell (80er Jahre: Branding, Labelgedanke, seit 2000 vemehrt Kollektive: Snohetta, Bjarke Ingels Group)
30.7.2009.2009
Nachbesprechung
Gefuehl fuer Multituden?
- 1/2/3 + temporaer Dramaturg, Darsteller, Buehne, Musik, Video, Assistent, Hospitant (Theater und Performance)
- groesser gleich 3 bildende Kuenstler (Kollektiv --> Initiative --> Produzentengalerie)
- 6-8 im harten Kern und 15-20 lose unterschiedlichen Alters, unterschiedlicher Berufe aus linken Verhaeltnissen (Politisch-kuenstlerischer Aktionismus)
- feste, mind. 1 Jahr aktive Arbeitsgruppen mit mind. 5 Personen zur Beschaffung von Mehrheitsverhaeltnissen aus dem Kulturbetrieb
- harter Kern + Pool je nach Projekt sowie virtuelle Kollektive, die auch offline aktiv sind
- kein offener Verbund: 4-5 Architekten als starker Kern (Freunde) + temporaer weitere Leute (andere Architekten, Kuenstler, Designer, Soziologen... --> hohe Unterschiedlichkeit
Zukunftspotential?
Kollektive Intelligenz als Antwort auf die aktuellen Herausforderungen?
Gesellschaft ohne Autor denkbar?
Paradigmen-/Matrixwechsel?
AG Pragmatik
AG Programmatik
AG New Technology
AG Theorie/Historie
...arbeitet.
THE END by markues, 2009.
Konzept
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