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Proseminar Prof. Dr. Birte Kleine-Benne:
Andere Orte - Überall.



Mittwoch, 10 bis 12 Uhr
Beginn: 19.10.2011
Ludwig-Maximilians-Universität München, Institut für Kunstgeschichte, Zentnerstr. 31, Raum 004
Veranstaltungsnr: 09280



Seminarsitzungen

19.10.2011

Einführung in das Thema, Seminarverlauf, Themenvergabe und Organisatorisches

Aktualität des Themas:
Todesfälle von MigrantInnen und Flüchtlingen an den EU-Grenzen, Stand 9.4.2010 >>
Fortress Europe >>
Das Mittelmeer als neuer Raum der Abschreckung. Flüchtlinge und MigrantInnen an der südlichen EU-Aussengrenze, Helmut Dietrich, 2005 >>
Frontext, Europäische Agentur für die operative Zusammenarbeit an den Aussengrenzen >>

"Es ist noch nicht lange her, da zählte die Erde zwei Milliarden Einwohner, dass heisst 500 Millionen Menschen und eine Milliarde 500 Millionen Eingeborenen."
Jean-Paul Satre in: Frantz Fanon 1961: Les damnes de la terre



Francis Alÿs >>
Gringo, Hidalgo, Mexico 2003, 4:14 min >>
--> These: Thema zunächst Konstruktionsprozess von Differenz zwischen dem Einen und dem Anderen




2 Themenkomplexe

- Welche Relation existiert zwischen dem Einen/dem Selbst/dem Ich... und dem Anderen und in der Folge:
Welches Selbst-Verhaeltnis findet in/ueber/durch den Anderen statt?
- Wie werden diese Relationen und in der Folge das Selbst-Verhaeltnis ueber/in/durch/mit der Kunst hergestellt? Frage nach den Orten, Techniken, Methoden...



Seminarplan

19.10.2011
Einführungssitzung

26.10.2011
Paasche, Hans: Die Forschungsreise des Afrikaners Lukunga Mukara ins innerste Deutschland, 1912 (Frau Verena Wetzel)

02.11.2011
Foucault, Michel: Andere Räume, 1967 >>
Manets Olympia, 1863 (Frau Dominika Kuryllo) und Yasumasa Morimuras Portrait, 1988-1990 (Frau Katharina Strahlhuber)

09.11.2011
Phase der klassischen Moderne: Klee, Brancusi, Picasso, Klee, Nolde, Max Ernst
Rekonstruktion von André Bretons Atelier im Centre Pompidou, seit 2003 (Frau Pura Ferreiro)
Lacan, Jacques (1949): Das Spiegelstadium als Bildner der Ichfunktion, wie sie uns in der psychoanalytischen Erfahrung erscheint, in: Schriften I, Weinheim/Berlin, 1986, S. 61-70. (Frau Catharina Baumgartner)

16.11.2011
Hannah Höch, Aus einem ethnographischen Museum, 1924-1934
Lévi-Strauss, Claude (1955): Traurige Tropen, Frankfurt/Main, 1978. (Frau Sofie Eikenkötter)
Lévi-Strauss, Claude (1962): Das wilde Denken, Frankfurt/Main, 1968. (Frau Katharina Riedl)

23.11.2011
Chris Marker / Alain Resnais: Les Statues meurent aussi, 1950-1953 (Frau Ella Platschka)
Jean Rouch: Les Maitres Fous, 1955 (Frau Melanie Wittchow)

30.11.2011
Lothar Baumgarten (Herr Lucas Rehm)
Rasheed Araeen: Zeitschrift Third Text. Critical Perspectives on Contemporary Art & Culture, seit 1987

07.12.2011
Homi K. Bhabha, The location of culture, 1994, dt. 2000 (Herr Max Pinnau)
Edward Said: Orientalism, 1978, dt. 2009 (Frau Marion Salzlechner)

14.12.2011
Adrian Piper: Portrait Exaggerating My Negroid Features, 1981, Funk Lessons, 1982-84 (Frau Katharina Kalb)
Mendi+Keith Obadike, Blackness for Sale, 2001 >> , >> (Frau Kamiab Hesari)

21.12.2001
"Primitivism" in the 20th Century Art. Affinity of the Tribal and the Modern, Museum of Modern Art New York, 1984 (Frau Katharina Upmeyer)
Magiciens de la Terre, Centre Pompidou Paris, 1989 (Frau Claudia Schinkmann)

11.1.2012
Renée Green: Import-Export Funk Office, 1992, This was not then, 1994 (Frau Julia M. Strauß)
Fred Wilson: Rooms with a View: The Struggle Between Cultural Content and the Context of Art, 1990, Mining the Museum, 1992 (Frau Eva Vodermeier)

18.1.2012
Short Century, Unabhängigkeits- und Befreiungsbewegungen in Afrika 1945-1994, 2001/2002 (München, Berlin >> , Chicago, New York), Kurator: Okwui Enwezor (Frau Florina Vilgertshofer)
Documenta 11, 2002 (Wien, Neu-Delhi, St. Lucia, Lagos, Kassel), künstlerischer Leiter: Okwui Enwezor (Herr Jonas Münch)

25.1.2012
George Adéagbo (Benin)
Yinka Shonibare, GB (Herr Paul Bräg)
Olu Oguibe (Nigeria)
Schlingensiefs Operndorf (Frau Marie-Therese Bruglacher)

01.2.2012
Hubert Sauper: Darwin's Nightmare, 2004 (Herr Daniel Yfantes)
Das Potosí-Prinzip, 2010-2011 (Berlin, La Paz/Bolivien), Kuratoren: Alice Creischer, Max Jorge Hinderer, Andreas Siekmann (Frau Pia Brüner)

08.2.2012
Christoph Balzar & Hanune Shalati, Between Memories and Possibilities, 2011:
Restitution von Heiligtümern der Tairona und Kogi >> (Frau Katharina Nay)
E-Kolonialisierung
Techno-Kolonialisierung /Techno-Eurozentrismus / Techno-Orientalismus (Marchart 2004)

Exkursion, optional:
The Global Contemporary. Kunstwelten nach 1989, ZKM, 17.9.2011-5.2.2012 >>
Was sagt uns Kunst über die globalisierte Gegenwart? Und wie verändert Globalisierung die Kunst? >>
Global Art and the Museum >>



26.10.2011

Paasche, Hans: Die Forschungsreise des Afrikaners Lukunga Mukara ins innerste Deutschland, 1912 (Erstpubl. 1921, Neuaufl. 2010) >> (Frau Verena Wetzel)


Cover der Hürbuchversion, 2006, 13,8x12,6x1cm, Komplett Media Verlag



Raphaël Enthoven im Gespräch mit Mathieu Potte-Bonneville über das Thema Unterschied, arte, 2011




02.11.2011

Foucault, Michel: Andere Räume, 1967 >>




Édouard Manet, Olympia, 1863, 130,5x191 cm, Öl auf Leinwand, Musée d'Orsay, Paris >>
Bildquelle >>




Yasumasa Morimura, Portrait (Futago), 1988-1990, Cibachrome, 266 x 366 cm
Bildquelle >>
Weitere Arbeiten >>



Form-Begriff
"Draw a distinction!" (Spencer Brown 1969: Laws of Form)

Die Form der Unterscheidung nach George Spencer Brown in: Baecker, Dirk 2002: Wozu Systeme?, Berlin, S. 108.



09.11.2011


Breton in seinem Atelier, 1960, inmitten seiner (5.500 teiligen) Sammlung
Bildquelle >>

Weitere Fotodokumentationen und Bildreportagen zwischen 1950 und 1966:
Alain Jouffray, 1955, Kunstzeitschrift L'Oeil
René Giraud, 1960, Jardin des Arts

Fabrice Maze (Hrg.): L'oeil à l'état sauvage. L'atelier d'André Breton, 26 min, DVD/Video, 2002.

Museale Rekonstitution der Wand des Atelier von André Breton im Centre Pompidou, seit 2003
Presseankündigung >>
230 Exponate in A (Gemälde und Skulputen), B (primitive Artefakte), C (verschiedene Objekte)



Pablo Picasso, Les Demoiselles d'Avignon, 1907
Constantin Brancusi, Madame L.R. (Portrait de Mme L.R,), 1914-1917
Paul Klee, Mask of Fear, 1932
Emil Noldes Masken

"Die formalen Erfindungen der sogenannten Stammeskünstler wurden angeeignet, enteignet, anverwandelt und dadurch kolonialisiert. Im künstlerischen Reich wurde das Gleiche getan wie im geppolitischen, nämlich Inbesitznahme."
Peter Weibel 1997 (Hrg.): Inklusion:Exkusion. Versuch einer neuen Kartographie der Kunst im Zeitalter von Postkolonialismus und globaler Migration. Ausstell.-Kat., Steirischer Herberst 96, Köln, S.34

Lacan, Jacques (1949): Das Spiegelstadium als Bildner der Ichfunktion, wie sie uns in der psychoanalytischen Erfahrung erscheint, in: Schriften I, Weinheim/Berlin, 1986, S. 61-70.



16.11.2011

documents surrealismus: Minotaure, 1. Ausgabe 1933, Cover >>

Hannah Höch, Aus einem ethnographischen Museum, 1924-1934, Nachtrag 1966-1967 >>
Bilder bei google >>
Denkmal 1: Aus einem ethnographischen Museum, 1924 >>
Enführung: Aus einem ethnographischen Museum, 1925 >>
Mutter: Aus einem ethnographischen Museum, 1930 >>

Lévi-Strauss, Claude 1955: Traurige Tropen, Frankfurt/Main.
Lévi-Strauss, Claude 1962: Das wilde Denken, Frankfurt/Main.



"Gibt es nicht eine unbezweifelbare Analogie zwischen dem, was ich, lange nach ihm, in meinen Büchern versucht habe, und der Stellung, die er der Malerei stets zugewiesen hat? Wie die Gemälde und Collagen von Max Ernst entwickelte sich mein der Mythologie gewidmetes Unternehmen mit Hilfe äusserer Anleihen, der Mythen selbst in diesem Falle: wie Bilder, ausgeschnitten aus den alten Büchern, in dene ich sie fand, lassen sie sich frei über die Seiten verteilen, in Arrangements, die viel eher von der Art und Weise diktiert werden, wie sie sich in mir denken, als dass ich sie/bewusst und mit überlegter Absicht vorschriebe."
in: Lévy-Strauss, Claude 1985: Der Blick aus der Ferne, München, S. 355f.



23.11.2011


The surrealist map of the world, Le monde au temps des surrealist, 1929, Variétés, Quelle: Denis Wood / John Fels / John Krygier 2010: Rethinking the power of maps, S. 198.

Worldmapper >>



Chris Marker / Alain Resnais: Les Statues meurent aussi, 1953, 30 min, Format: 16mm
Présence Africaine, Musik: Guy Bernard

Teil 1 >>





Teil 3 >>

"Warum befindet sich die afrikanische Kunst im Völkerkundemuseum, wohingegen die griechische und ägyptische Kunst im Louvre ausgestellt wird?"
"Wenn die Menschen gestorben sind, betreten sie die Geschichte. Wenn die Statuen gestorben sind, betreten sie die Kunst. Diese Botanik des Todes nennen wir die Kultur."
"Wir sind die Marsbewohner Afrikas. Wir kommen von unserem Planeten mit unserer Art zu sehen, unserer weissen Magie, unseren Maschinen. Wir heilen den Schwarzen von seinen Krankheiten, das ist sicher. Er bekommt unsere Krankheiten, das ist auch sicher. Ob er bei dem Tausch gewinnt oder verliert, seine Kunst überlebt dabei jedenfalls nicht."
"Es gibt keinen Bruch zwischen der afrikanischen Zivilisation und der unsrigen. Die Gesichter der Negerkunst haben sich vom gleichen Gesicht des Menschen abgelöst wie die Haut von der Schlange. Jenseits ihrer toten Formen erkennen wir jenes Versprechen, das der Mensch einmal die Welt besiegen wird. Ob wir weiss oder schwarz sind - unsere Zukunft besteht aus diesem Versprechen."

im Vergleich: Guernica, 1950, Alain Resnais & Robert Hessens >>



Jean Rouch: Les Maitres Fous, 1955, 36 min, Format: 16mm, Farbe
Produktion: Les Film de la Pléiade, Schnitt: Suzanne Baron >>

Teil 1 >>



Teil 3 >>



Das Andere laesst sich grundsaetzlich nicht auf das Verstehen ein, es traegt vielmehr "ein eigenes Bedeuten bei sich, das unabhängig ist von dieser aus der Welt empfangenen Bedeutung".
Emmanuel Lévinas, Die Spur des Anderen, Freiburg/München 1998, S. 220/221.



Indonesier erforschen Deutsche. Zu Besuch bei strenggläubigen Veganern, Anett Keller, Spiegel Online >>

Dogon - Weltkulturerbe aus Afrika, 14.10.2011 bis 22.1.2012, Bundeskunsthalle in Bonn
Ausstellungsrundgang >>
Rezension dradio >>



30.11.2011

Pitt Rivers Museum Oxford >>
Timeline des Museums >>
Introduction to the displays >>
Virtual Tour >>


Lothar Baumgarten, Unsettled Objects, 1968/1969, Lichtbildprojektion, 81 Stück 35 mm Diapositive (inkl 1 Schwarzdiapositiv), Farbe, nummeriert, Projektionsgr: Höhe ca. 90 cm, maximale Breite 140 cm, Gesamtdauer der Projektion: 13,5 min, Auflage: 4/5 + 2 A.P., Generali Foundation
Quelle >>


Lothar Baumgarten, 'Unsettled Objects, 1968-69. Pitt Rivers Museum, Oxford' 1968-69, Slide projector, 80 slides. Copyright the artist, courtesy Glasgow Life (Museums)
Quelle >>


Lothar Baumgarten, Unsettled Objects, 1989/69, Diainstallation mit 81 Farbdias (35mm), Auflage 3/5, erworben 2010 vom MMK Museum für Moderne Kunst Frankfurt am Main, Inv. Nr. 2010/18
Quelle >>


Lothar Baumgarten, Unsettled Objects, 1968-69, Series of slide projections. Courtesy Marian Goodman Gallery, New York. Photo: courtesy the artist
Quelle >>


Lothar Baumgarten, documenta X, 1997
Quelle: Zabel, Jürgen-Konrad 2001: Bilder vom Anderen, Kunst und Ethnographie bei Lothar Baumgarten, Bonn.


Lothar Baumgarten, Matteawan/Fishkill, 2003-2009
Quelle >>


Lothar Baumgarten, River Crossing, 1979
Quelle >>


Lothar Baumgarten, documenta X, 1997
Quelle: Zabel, Jürgen-Konrad 2001: Bilder vom Anderen, Kunst und Ethnographie bei Lothar Baumgarten, Bonn.



7.12.2011

Homi K. Bhabha, The location of culture, 1994, dt. 2000

Third Space
Intermediärer Raum. Entsteht, wenn es zu kulturellen Kontakten/Begegnungen mit der Folge von Durchdringungen kommt. Zwischenraum, in dem die Oppositionen vorübergehend ausser Kraft gesetzt sind. Raum der Intervention im Hier und Jetzt. Weder das Eine noch das Andere kann hier Dominanz beanspruchen. Entsteht im Spannungsfeld zwischen Identität und Differenz und beschreibt das Bild eines Ortes, an dem sich Differenzen ohne Hierarchisierung treffen bzw. Hierarchisierungen ausser Kraft gesetzt werden können. Third Space als Möglichkeitsbedingung für Hybridisierungen.
"Das Treppenhaus als Schwellenraum zwischen den Identitätsbestimmungen wird zum Prozess symbolischer Interaktion, zum Verbindungsgefüge, das den Unterschied zwischen Oben und Unten, Schwarz und Weiss konstituiert. Das Hin und Her des Treppenhauses, die Bewegung und der Übergang in der Zeit, die es gestattet, verhindern, dass sich Identitäten an seinem oberen und unteren Ende zu ursprünglichen Polaritäten festsetzen. Dieser zwischenräumliche Übergang zwischen festen Identifikationen eröffnet die Möglichkeit einer kulturellen Hybridität, in der es einen Platz für Differenz ohne eine übernommene Hierarchie gibt." (Bhabha 2000, S. 5)
"Diese 'Zwischen'-Räume stecken das Terrain ab, von dem aus Strategien - individueller oder gemeinschaftlicher - Selbstheit ausgearbeitet werden können, die beim aktiven Prozess, die Idee der Gesellschaft selbst zu definieren, zu neuen Zeichen der Identität sowie zu innovativen Orten der Zusammenarbeit und des Widerstreits führen. Beim Entstehen solcher Zwischenräume - durch das Überlappen und De-plazieren (displacement) von Differenzbereichen - werden intersubjektve und kollektive Erfahrungen von nationalem Sein (nationness), gemeinschaftlichem Interesse und kulturellem Wert verhandelt." (Bhabha 2000, S. 2)
"Privates und Öffentliches, Vergangenheit und Gegenwart, Psyche und Gesellschaft entwickeln eine Zwischen-Initimität. Diese Initmität stellt binäre Trennungen in Frage [...]." (Bhabha 2000, S. 20)

Mimikry
Prozess der Nachahmung (z.B. zwischen Kolonialmacht und Kolonisiertem). Nachahmung der "regierenden" Kultur und deren Gepflogenheiten bleibt immer makelhaft, kann nie perfekt (ident) ausfallen, sonst wäre sie bereits assimiliert. Kann eine Methode des Autoritätserhalts der Kolonialherren gegenüber den Kolonisierten sein. Prozess der Mimikry ist wechselseitig (Bsp. Teekultur in Grossbritannien). Aushandlungsprozess. Hybridität entsteht. Subversion des kolonialen Herrschaftsdiskurses. Mimikry ist performativ, da sie immer eine neue Aushandlung herausfordert.
"Unter dem Schutz der Tarnung ist die Mimikry [...] ein Teil-Objekt, das die normativen Systeme des Wissens über die Priorität von Rasse, Schreiben, Geschichte radikal umwertet." (Bhabha 2000, S. 134)

Hybridität
Konzeptualisierung kultureller Mischformen. Entsteht etwa im Prozess der Mimikry und lässt sich im sog. Third Space verorten. Weder ein multikulturelles Nebeneinander noch eine Synthese, sondern eine andauernde und nicht lösbare Durchdringung. Keine Vermischung von Standpunkten, sondern eine dialogische Konfrontation. Gegen eine Politik der Polarisierung. Umkonzeptionierung von Identität zu Differenzen. Statt Ein- und Ausschluss: Produktivität interner Differenzen. Keine auf Konsens beruhenden Formen, sondern kultureller Dissens. Mehrfachcodierungen. Antiessentialismus. Dekonstruktion der alten, essentialistischen Konzepte von Rasse, Identität, Nation..., Kulturen einer postkolonialen Gegen-Moderne, die in einem angrenzenden, diskontinuierlichen oder oppositionellen Verhältnis zur Moderne stehen. Statt Souveränität nationaler Kulturen oder Universalismus der menschlichen Kultur verrückte soziale und kulturelle De-plazierungen.
"Konzepte wie homogene nationale Kulturen, die auf Konsens beruhende und nahtlose Übermittlung historischer Traditionen oder 'organisch' gewachsene ethnische Gemeinschaften werden - als Basis kulturellen Vergleichs - derzeit grundlegend neu definiert." (Bhabha 2000, S. 7)
"Das Auffallende am 'neuen' Internationalismus ist, dass die Hinwendung vom Besonderen zum Allgemeinen, vom Materiellen zum Metaphorischen keine glatt verlaufende transitorische und transzendent Bewegung ist. Der 'Mittelweg' der zeitgenössischen Kultur ist, wie das auch bei der Sklaverei selbst der Fall ist, ein Prozess des De-plazierens und Ent-bindens, der die Erfahrung nicht in ihrer Totalität erfasst." (Bhabha 2000, S. 8)
"Hybridität ist der Name für diese De-plazierung des Wertes vom Symbol zum Zeichen, die zur Aufspaltung des dominanten Diskurses entlang der Achse seines Vermögens führt, repräsentativ, autoritativ zu sein." (Bhabha 2000, S. 168)
"Wenn wir den Effekt kolonialer Macht in der Produktion von Hybridisierung sehen und nicht in der lauten Herrschaft kolonialer Autorität oder der stummen Verdrängung indigener Traditionen, findet ein wichtiger Perspektivwechsel statt. Er offenbart die Ambivalenz am Ursprung traditioneller Diskurse über Autorität und ermöglicht eine Form der Subversion, die in dieser Unsicherheit gründet und die diskursiven Zustände der Herrschaft in den Nährboden der Intervention verwandelt." (Bhabha 1994, S. 112)
"Nur wenn die Theorie der Tatsache Rechnung trägt, dass schon der Ort der Äusserung in sich gespalten ist, kann eine internationale Kultur gedacht werden, die nicht auf dem Exotismus des Multikulturalismus oder der Diversität der Kulturen basiert, sondern auf der Einschreibung und Artikulation der Hybridität von Kultur." (1994, S. 38)

Kunst
"Kulturelle Grenz-Arbeit verlangt nach einer Begegnung mit der 'Neuheit', die an dem Kontinuum von Vergangenheit und Gegenwart nicht teilhat. Sie erzeugt ein Verständnis des Neuen als eines aufrüherischen Aktes kultureller Übersetzung. Dieser Art von Kunst gegenwärtigt Vergangenheit nicht einfach als gesellschaftliche Ursache oder ästhetischen Vorläufer; sie erneuert die Vergangenheit, indem sie sie neu als angrenzenden 'Zwischen'-Raum darstelt, der die konkrete Realisierung der Gegenwart innoviert und unterbricht." (Bhabha 2000, S. 11)

Bhabhas Beispiele
Renée Green, Sites of Genealogy
Südafrikanische Romane von Richard Rive, Besssie Head und John Coetzee
Nadine Gordimer, Die Geschichte meines Sohnes (My son's storry), 1990
Salman Rushdie, Mitternachtskinder (1981), Scham und Schande (1983), Satanische Verse (1988)
Toni Morrison, Menschenkind (Beloved), 1998
Elizabeth Fox-Genovese, Within the Plantation Household. Black and White Women of the Old South, 1988
Guillermo Gomez-Pena
Pepon Osorio, La Cama, 1987
Allan Sekula, Fish Story, 1995
...



The Third Text, Critical Perspectives on Contemporary Art & Culture, seit 1987 >>
Gründer Rasheed Araeen >>



Edward Said: Orientalism, 1978, dt. 2009


Jean-Léon Gérome, Schlangenbeschwörer, ca. 1870, Oil on canvas, 83,4 x 122,1 cm, Sterling and Francine Clark Art Institute



14.12.2011

Adrian Piper >>

John P. Bowles 2011: Adrian Piper. Race, Gender and Embodiment, Duke University Press.


Multichrome Mom and Dad, 1966
Acrylic paint on canvas, 16x18 inches, Collection of the artist
Quelle >>


Self-Portrait Exaggerating My Negroid Features, 1981
Bleistift auf Papier, 20,3x25,4cm, Sammlung Eileen Harris Norton
Quelle: Wikipedia
Weiteres >>

Funk Lessons, 1983


Notes on Funk, I-II, 1985 >>
Calling Card-Performances, 1986-1990
Close to Home, 1987
Cornered, 1988
Vanilla Nightmares, 1986-1989


Self-Portrait as a Nice White Lady, 1995
Photograph altered with oil crayon, 10x8 inches, Collection of the artist
Quelle >>



Mendi Obadike and Keith Obadike
blacknetart.com >>
Blackness for Sale, 2001 >>

Fanon, Frantz (1952): Schwarze Haut, weisse Masken, Frankfurt 1980.





21.12.2011

Studie der Universität Köln, Die Deutschen und ihre Migranten, 2011, unter der Leitung von Prof. Dr. Ulrich Schmidt-Denter >>
Schmidt-Denter im dradio-Interview >>
Sind die Deutschen "ausgesprochen fremdenfreundlich" oder gibt es eine "anhaltend menschenfeindliche Situation" in Deutschland?, Florian Rötzer, 12.12.2011, telepolis >>

Langzeitstudie Deutsche Zustände, 2011, Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung (IKG) unter Leitung von Prof. Dr. Wilhelm Heitmeyer >>
Auswertung >>
Die Gesellschaft ist vergiftet, Florian Rötzer, 11.12.2011, telepolis >>



"Primitivism" in the 20th Century Art. Affinity of the Tribal and the Modern, Museum of Modern Art New York, 1984
Kuratoren: William Rubin und Kirk Varnedoe

Quelle >>
Presseankündigung der Publikation >>



Magiciens de la Terre, Centre Pompidou Paris, 18.5.-14.8.1989
Kurator: Jean-Hubert Martin

Magiciens de la Terre, 1989 (7' 50" clip) from Marco di Castri on Vimeo.

Teilnehmende KünstlerInnen, Exhibition maps, Statements >>

" Let me emphasize that first of all this exhibition intends to initiate dialogues. I oppose the idea that one can only look at another culture in order to exploit it. Our first concern is with exchange and dialogue, with understanding others in order to understand what we do ourselves."
Jean-Hubert Martin im Interview mit Benjamin Buchloh, in: Art in America, May 1989, S. 155 >>

"[...] since we are dealing with objects of visual and sensual experience, let's really look at them from the perspective of our own culture. I want to play the role of someone who uses artistic intuition alone to select these objects which come from totally different cultures. Thus my approach will also be the opposite of what you might have suggested: I intend to select these objects from various cultures according to my own history and my own sensibility." (S. 152f.)

Pett, Inge 2002: Annäherungen an den 'Rest der Welt'. Probleme und Strategien im Umgang mit 'fremder' zeitgenössischer Kunst, Münster.



Abendland, Nikolaus Geyrhalter, 2011, A, HD CAM/35 mm, 90 min >>



11.1.2012

Foster, Hal 1996: The Artist as Ethnographer, in: ders., The Return of the Real. The Avant-Garde at the End of the Century, Cambridge/London.




Fred Wilson, Mining the Museum, 1992-1993 Maryland Historical Society, Baltimore
Quelle >>


Fred Wilson, Mining the Museum, 1992-1993 Maryland Historical Society, Baltimore
Quelle >>


Fred Wilson, Mining the Museum, 1992-1993 Maryland Historical Society, Baltimore
Quelle >>


Fred Wilson, Mining the Museum, 1992-1993 Maryland Historical Society, Baltimore
Quelle >>


Fred Wilson, Mining the Museum, 1992-1993 Maryland Historical Society, Baltimore
Quelle >>


Fred Wilson, Mining the Museum, 1992-1993 Maryland Historical Society, Baltimore
Quelle >>




Renée Green, Import-Export Funk Office, 1992, Galerie Nagel, Köln
Quelle >>

Renée Green, Import-Export Funk Office, 1993, Whitney-Biennale New York


Renée Green, Import-Export Funk Office, 1993, Museum of Contemporary Art Los Angeles
Quelle >>

MOCA Associate Curator Bennett Simpson leads an in-depth discussion of Import/Export Funk Office, 2010, Museum of Contemporary Art Los Angeles >>

Renée Green, The Digital Import / Export Funk Office, CD-ROM, 1996 >>

DJ Jazzy Jeff & The Fresh Prince, Summertime >>


Renée Green, This was not then, 1994, Fotografie, 24x30cm, Auflage 180+20
Quelle >>







Und dann der Regen -También la lluvia, Regie Icíar Bollaín, 2011 >>
about >>




18.1.2012

Gayatri Chakravorty Spivak 1988: Can the Subaltern Speak?, in: Nelson, Cary/Grossberg Lawrence (Hg.): Marxism and the Interpretation of Culture, Illinois University Press, Chicago.
Gayatri Chakravorty Spivak 2007: Can the Subaltern speak? Postkolonialität und subalterne Artikulation, Wien.

Hito Steyerl / Encarnación Gutiérrez Rodriguez (Hrsg.) 2003: Spricht die Subalterne deutsch? - Migration und postkoloniale Kritik. Unrast, Münster.



Weiße Hegemonie? Über Rassismus, Weißsein und Nation inner- und ausserhalb des Theaters, 2012 >>



Short Century, Unabhängigkeits- und Befreiungsbewegungen in Afrika 1945-1994, 2001


München, Museum Villa Stuck, 15. Febr. - 22. April 2001
Berlin, Martin-Gropius-Bau, 18. Mai - 29. Juli 2001 >>
Chicago, Museum of Contemporary Art, 8. Sept. - 30. Dez. 2001
P.S.1 und Museum of Modern Art, New York, 10. Febr. - 5. Mai 2002
Kurator: Okwui Enwezor
Ko-Kuratoren: Rory Bester, Lauri Firstenberg, Chika Okeke, Mark Nash

Ein Projekt des Museums Villa Stuck, München, in Zusammenarbeit mit dem Haus der Kulturen der Welt, Berlin >>
Künstlerliste >>
Pressetext >>
Publikation >>
Fototour Berlin >>
Grundriss und Themen in Berlin >>
PS1, New York >>
How can art be used as a political tool? >>

Reichstagsprotokolle zur Kongokonferenz vorgelegt im April 1885 (enthaelt auch die abschließende General- oder Kongoakte) >>



Documenta 11, 2001-2002: Berlin, Wien, Neu-Delhi, St. Lucia, Lagos, Kassel
Künstlerischer Leiter: Okwui Enwezor
Ko-Kuratoren: Carlos Basualdo, Ute Meta Bauer, Susanne Ghez, Sarat Maharaj, Mark Nash, Octavio Zaya

Enwezor, Okwui: Die Black Box, in: Documenta 11_Plattform 5: Ausstellung, Katalog, Ostfildern-Ruit 2002, S. 42-55. >>

"Als diagnostisches Instrumentarium bemüht sich die Ausstellung aktiv, die Beziehungen, Verbindungen und Trennungen zwischen unterschiedlichen Realitäten in Szene zu setzen, zwischen Künstlern, Institutionen, Disziplinen, Genres, Generationen, Prozessen, Formen, Medien und Aktivitäten sowie zwischen Identität und Subjektivierung. Gegen die vermeintliche Reinheit und Autonomie des Kunstobjekts setzt die vielfach vernetzte Ausstellung einen neuen Begriff von Moderne, der auf den Ideen von Transkulturalität und Exterritorialität basiert. Damit ist das Ausstellungsprojekt der fünften Plattform weniger ein Gefäß für Gebrauchsobjekte als vielmehr die Zusammenfassung einer Pluralität von Stimmen, die materielle Reflexion über eine Reihe disparater und doch miteinander verknüpfter Aktionen und Prozesse." (Enwezor 2002, S. 55)

d11-Archiv >>
Data >>
Platform1: Demokratie als unvollendeter Prozess, Berlin, 09.-30. Oktober 2001, Haus der Kulturen der Welt und Wien, 15. März-20. April 2001, Akademie der Bildenden Künste Wien >>
Platform 2: Experimente mit der Wahrheit: Rechtssysteme im Wandel und die Prozesse der Wahrheitsfindung und Versöhnung, Neu Delhi, 07.-21. Mai 2001, India Habitat Centre >>
Platform 3: Créolité und Kreolosierung, Hyatt Regency St. Lucia, St. Lucia, West Indies, 12.-16. Januar 2002 >>
Platform 4: Unter Belagerung: Vier afrikanische Städte, Freetown, Johannesburg, Kinshasa, Lagos, Goethe-Institute Inter Nationes Lagos 15.3.-21.3.2002 >>
Platform 5: Ausstellung Documenta11, Kassel, 8. Juni bis 15. September 2012 >>
Foto-Rundgang >>



25.1.2012

Yinka Shonibare >>

Bildmaterial >>

1998: Gainsborough's Mr and Mrs Andrews without their heads
165 x 635 x 254 cm with plinth wax-print cotton costumes on mannequins, dog mannequin, painted metal bench >>

1998: Diary of A Victorian Dandy
Photographs of Shonibare in group setups reminiscent of A Rake's Progress by Hogarth >>

2001: The Swing (after Fragonard)
Mixed media, dimensions variable, approx. 330 x 350 x 220 cm. Courtesy of the artist, Stephen Friedman Gallery, London and James Cohan Gallery, New York >>

2002: Gallantry and Criminal Conversation >>

2003: Scramble for Africa
14 figures, 14 chairs, table. 132 x 488 x 280 cm. Courtesy the artist and Stephen Friedman Gallery, London >>

2005: Reverend on Ice (Portrait of The Reverend Robert Walker Skating, 1784 by Sir Henry Raeburn)
Life-size fiberglass mannequin, Dutch wax-printed cotton, steel >>

2006: Black Gold
Acrylic paint on 25 Dutch wax printed cotton canvases. Overall dimensions 330 x 673cm (130 x 265in). Courtesy the artist and Stephen Friedman Gallery, London >>





Christoph Schlingensief >>

Festspielhaus Afrika gGmbH (auch Operndorf Afrika) seit 2009 >>
Architekt Diébédo Francis Kéré >>
ca. 4 km von Ziniaré, 30km östlich von Ouagadougou, Burkina Faso
Fläche: 14 Hektar
Höhe Festspielhaus: 15m
Temperatur: 40GradC im Schatten - 25GradC im Innern der Gebäude
Wasserquelle: Eine Wasserader in 42 Metern Tiefe beliefert den Brunnen
1. Schule für 50 Kinder (bis max 300) mit Kunst-, Film- und Musikunterricht, 2. Krankenstation mit Solraranlage, Gästehäuser, Sportplatz, 3. Opernhaus
Förderer: Kulturstiftung des Bundes, Auswärtiges Amt, Goethe-Institut

"Keine unmögliche Idee, die nur um des Profites wegen entstehen soll, sondern die Idee, Afrika offiziell zu beklauen und dazu den eigenen Körper als Informationsträger mitzunehmen und einzusetzen. Kein goethereisender Kunstschnösel, der den Afros mal zeigt, was deutsche Kultur so alles kann, sondern ein blasses europäisches Blatt, das sich zur weiteren Belichtung nach Afrika begibt."
Christoph Schlingensief >>





Schlingensief-Witwe wirbt für Operndorf in Afrika
"Die Grundidee war, unser Bild von Afrika zu ändern." Das sagte die Witwe des Regisseurs Christoph Schlingensief, Aino Laberenz, bei einer Zwischenbilanz des Projekts "Operndorf Afrika". Auch wenn Burkina Faso eines der ärmsten Länder des Kontinents sei, habe es doch eine reiche Kultur. All unsere Afrika-Bilder seien trügerisch. Was aus dem Operndorf einmal werden solle, müssten die Afrikaner selbst entscheiden. Das Dorf wurde im Oktober vergangenen Jahres eröffnet. Als erstes wurde eine Schule gebaut, in der auch Film-, Kunst- und Musikunterricht angeboten werden. Schlingensief wollte mit dem Projekt einen Ort der kulturellen Begegnung schaffen. Seine Witwe sagte, sein Traum sei es gewesen, von Afrika zu lernen."
DRadio, 3.2.2012 >>



1.2.2012

Das Potosí-Prinzip, Wie können wir das Lied des Herrn im fremden Land singen?, 2010/2011
Kuratoren: Andreas Siekmann, Alice Creischer, Max Jorge Hinderer
Haus der Kulturen der Welt, Berlin >>
El Museo nacioanl de Arte und El Museo nacional de Etnografía y Folklore, La Paz, Bolivien

Fotos HDK, Berlin >>
Katalog >>
Ausstellungsguide >>
Interview mit Alice Creischer >>











Hubert Sauper, Darwin's Nightmare, 2004 >>
Dokumentarfilm, Deutschland / Frankreich / Österreich, 105 Minuten
Erstausstrahlung Arte TV[9], 2006

Interview mit Sauper >>
Darwins Alptraum: Der Stärkere setzt sich durch - und kassiert ab, Wolf-Dieter Roth, 23.04.2006, telepolis >>





The Majestic Plastic Bag - A Mockumentary, made by Heal the Bay, with Jeremy Irons narrating, 2011 >>



8.2.2012

The Other Story: Afro-Asian Artists in Post-war Britain, Hayward Gallery, London, 1989, Rasheed Araeen >>

Christoph Balzar & Hanune Shalati, Between Memories and Possibilities
Restitution von Heiligtümern der Tairona und Kogi, seit 2011 >>



The Global Contemporary. Kunstwelten nach 1989, ZKM, 17.9.2011-5.2.2012 >>















Hans Belting / Andrea Buddensieg (Hrg.) 2009: The Global Art World, Ostfildern. >>
Global Art:
- impliziert keine inhaerente aesthetische Qualitaet, die als solche identifiziert werden koennte
- impliziert kein globales Konzept, was als Kunst anzusehen ist
- statt einen neuen Kontext zu repraesentieren, macht sie den Verlust eines Kontextes oder eines Fokus kenntlich
- inkludiert eigene Widersprueche, indem sie auch gegenlaeufige Bewegungen wie Regionalismus und Stammesgesellschaften einschliesst
- in Differenz zu Modernitaet, deren selbsternannter Universalismus einer hegemonialen Auffassung von Kunst aufsetzt
- vgl mit dem WWW: ueberall nutzbar, aber nicht universal im Inhalt oder den Mitteilungen
- eine Infrastruktur, deren Techniken eine Navigation eroeffnen
- kritisch in politischer Hinsicht, aber auch in aesthetischer, definiert durch die Inklusion und Exklusion
- verwischt Grenzen zwischen mainstream art und popular art
- baut den alten Dualismus zwischen westlicher Kunst und ethnografischen Praktiken ab, indem sie indigene Traditionen als Referenz nutzt
- repraesentiert ein geopolitisches und sogar ein geoaesthetisches Markenzeichen
- Differenzen werden marktfaehig, dienen sogar als Eintrittsticket in den Kunstmarkt
- von Beginn an als Kunst hergestellt, unabhaengig von der Definition von Kunst
- verliert die Bezuege zur Kunstgeschichte (art history)
- absichtliches Aufgeben des Masternarrativs der Kunstgeschichte
- zeitgenoessische Produktion ohne geografische Grenzen und ohne eine Geschichte in Begriffen des westlichen Modernismus
- insistiert nicht laenger auf die Form als primaeres oder unabhaengiges Ziel (i. Ggs. zur Moderne)
- charakterisiert durch zeitgenoessisch subjektive Inhalte und einer zeitgenoessischen Performance (multimedial: Film Video, Dokumentarmaterial)
- statt Originalitaet: Position beziehen
- Kampfansagen: Inklusion und Sichtbarkeit
- Self-Performance statt Self-Expression
- mit Folgekonsequenzen fuer das Museum ("rethinking the museum")...
- ...denn statt Objekte Installationen und Events
- ...denn nach dem Verlust der Autoritaet des Museums als Kontext kein neuer Kontext in Sicht (Kunstmarkt und Biennalen bieten keinen alternativen Kontext)
- ...denn Museen stellten bisher Kunst nicht aus (displaying), sondern erzaehlten Kunstgeschichte oder praesentierten Kunst im Spiegel ihrer eigenen Geschichte
- ...denn die 'Avantgarde' verdeutlicht die Linearitaet des Masternarrativs
- ...Folge: "new art that counted"
- weitere Folgen: die beiden Dualismen, die Disziplinen Kunstgeschichte und Ethnologie mit ihren oppositen Museumstypen als Folge der Moderne loesen ihre Abgrenzungen auf:
- ...das ethnografische Museum sammelt jetzt auch zeitgenoessische Kunst
- ...Kunstmuseen oeffnet sich der Global Art
- ...die Rolle von Ethnografen und Kunstkuratoren scheint austauschbar
- ...die Unterschiede zwischen Historikern und Anthropologen verwischen
- Global Art ist "post-ethnic", parallel aber auch neo-ethnic Bewegungen mit einer Wiederkehr traditioneller Aesthetiken und religioeser Konnotationen
- Voraussetzungen: 1. the electronic turn und 2. Pop Art








Konzept

Lektüreempfehlungen

Beispiele









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